NOACHS KASTEN

V

Dafür kann man sich nichts kaufen,
daß die Schlimmeren ersaufen.
Wenn sie weg sind, sucht das Rechten
noch im Guten nach dem Schlechten…
(Diesem Teufelskreis entgeht,
wer sich nicht um sich nur dreht.)

Noach muß derweil was tun.
Zwischen Auerochs und Huhn
hat er Neid und Streit zu schlichten
und als Mann und Vater Pflichten,
die er kaum erfüllen kann.
(Großes Alter, kleiner Mann!)

Monate sind hingegangen.
Auf des Kastens Wäschestangen
hockt ein flugbereiter Rabe,
um die schönste Morgengabe
Gottes heimzuholen: „Jetzt
laß ich alle unverletzt!“

Doch sein Ausflug endet kläglich.
Er vermeldet zwar, daß täglich
alles rückfließt. Aber Frieden
ist der Welt noch nicht beschieden.
(Noach, halt die Ohren steif!
Mittags schmilzt der Morgenreif.)