MUTMASSUNGEN ÜBER JOSEPH
GAT-SCH’MANEH
Bei der Todesangst-Basilika, der „Kirche aller Nationen“, unterhalb des Ölbergs: ein Garten. Bewachsen und bestanden mit Fuchsschwänzen, Hibiskus, Reseden, Rosmarin und knorrig verkrümmten Oliven.
Gäbe es den gottverlassenen Garten nicht, hätte es ihn nicht gegeben, man müßte ihn erfinden: als wesentlichstes dramaturgisches Element in der Szenerie der Passion.
Hier bricht Jesus vor seinem Zusammenbruch zusammen. Hier wird er schwach. Hier schwitzt er Blut. Hier kommen wir – Simon, Petrus, Jakobus, Johannes, Judas und Jürgen – zu Wort und Aktion. Wir steigern, wo einer durch Wachen und Wachsamkeit vielleicht noch zu retten gewesen wäre, uns in den Schlaf.
Ratlosigkeit ist auf Dauer eine schlechte Ratgeberin. Sie suggeriert das Nichtstun oder die Rebellion. Zu spät zieht Simon Petrus sein Schwert. Zu früh erkenne und umarme ich den Gesuchten.
MUTMASSUNGEN ÜBER JOSEPH
AUCH EINE DORNENKRONE
Das kunstvoll akribische
Umschreiben des Kreuzes