BUCHER SONETTE
MITTLEREN ALTERS MUSIK
Da klingt nichts mehr von ungefähr. Genaues
Erträgt sich leichter als das Vage.
Die Säge kreischt im Unterholz der Tage.
Vergreisend gehen Grips und Grün in graues
Versetztsein über. Fug und Lug verschränken,
Zum Ohrenschmaus feinhöriger Canaille,
Sich über ostinatem Baß zur Passacaille,
Desavouieren metrisch scharf das Denken
Als bloße Unterbrechung in Ergüssen
Unteren Leibs und seiner Glieder.
Die wollen auf, wir müssen nieder.
Annahme und Erkenntnis jenes Müssen
Galt, hat gegolten, gilt als weise.
Zerfetzten Ohrs brüllt Mensch am Ende leise.
24. – 26. Juli 1987
BUCHER SONETTE
AKROSTICHON
Morack et Hamann
Mehr als du littest wirst du nicht –
Ob auch der Himmel einstürzt – leiden.
Realität: Verwundendes Entschneiden.
Allein im Finstern wird, was licht ist, Licht.
Chimäre: Löwe, Ziege, Schlange.
Krebs spart sich mythologisch aus.
Er, ich und du sind ohne Haus,
Triumvirierend noch für lange.
Hin wird schnell, wer sich hergibt für
Angst, Ansehn, momentanes Gelten.
Mein Herz, ich fürchte keine Tür
Auf unsrem Gang durch untre Welten
Nachfolgender Jahr-, Tageszeiten.
Niemand ist Gott. Muß für uns streiten.
4. September 1987